Mit dem Auto in Richtung Süden: So kommt Ihr staufrei ans Ziel


Ihr habt richtig Lust auf Sommer, Sonne und gute Laune? Dann seid Ihr bestimmt nicht die Einzigen, die mit dem Auto in Richtung Süden starten wollen. Ob Italien, Kroatien, Spanien oder einfach nur ein Trip in die österreichischen Alpen – sobald die Ferienzeit beginnt, wird es voll auf den Autobahnen. Kein Wunder, denn die meisten Urlauber träumen von türkisblauem Wasser, malerischen Bergkulissen und lauen Sommernächten. Damit Ihr nicht nur im Stau steht, sondern möglichst stressfrei an Eurem Urlaubsort ankommt, haben wir hier für Euch die wichtigsten Tipps, aktuellen Infos!

Warum jetzt planen? – Die besten Gründe für eine vorausschauende Reise

1. Staufallen vermeiden
Gerade in den Sommermonaten ist die Hauptreiseroute Richtung Alpen und weiter nach Italien oder ans Mittelmeer oft überlastet. Mit einer guten Vorbereitung könnt Ihr nicht nur Zeit, sondern auch Nerven sparen.

2. Maut und Vignetten
Wer durch Österreich oder die Schweiz möchte, braucht oft eine Vignette. Für manche Strecken fallen außerdem Sondermauten an. Wenn Ihr Euch schon vorab informiert und die digitalen Lösungen nutzt, müsst Ihr nicht an jeder Mautstation Halt machen.

3. Sicherheit geht vor
Es lohnt sich, Euer Auto vor der langen Reise checken zu lassen. Funktionierende Bremsen, Licht und Reifen beugen Pannen vor und sorgen dafür, dass Ihr unbeschwert durchstarten könnt.

4. Reisezeit clever wählen
Seid Ihr in Eurer Planung flexibel? Versucht, an Randtagen (z. B. Dienstag oder Mittwoch) zu starten, da am Wochenende die meisten Urlauber aufbrechen. So habt Ihr einen klaren Vorteil auf der Straße.

Maut und Vignetten online bezahlen – so seid Ihr schneller

Eine der häufigsten Fragen, wenn Ihr mit dem Auto in Richtung Süden fahrt: „Benötigen wir eine Maut oder Vignette, und wie kommen wir am schnellsten daran?“ Tatsächlich könnt Ihr mittlerweile vieles digital erledigen.

 

Land System Preise (Pkw) Gültigkeit Besonderheiten
Deutschland Keine generelle Maut Pkw-Maut mehrfach verschoben; nur Lkw-Maut aktiv
Österreich Vignette + Sondermaut 10T: ~9,90 € / 2M: ~29 € / Jahr: ~96,40 € 10T / 2M / 1 Jahr Sondermaut (Brenner, Tauern, etc.)
Schweiz Jahresvignette (E/St.) 40 CHF (~41 €) 1 Dez – 31 Jan Folgejahr Seit 2023/24 auch als E-Vignette verfügbar
Italien Streckenabhängig ∅ 7–9 Cent/km
(Mailand–Neapel: ca. 55–60 €)
Pro Fahrt „Telepass“ zur schnelleren Durchfahrt
Frankreich Streckenabhängig ∅ 8–10 Cent/km Pro Fahrt Versch. Betreiber (APRR, Vinci), „Télépéage“-System
Slowenien Vignette (E/St.) 7T: ~15 € / 1M: ~30 € / Jahr: ~110 € 7 Tage / 1 Monat / 1 Jahr Karawankentunnel (Sondermaut)
Kroatien Streckenabhängig ∅ 7–9 Cent/km
(Zagreb–Split ~25–30 €)
Pro Fahrt Bar/Karte (Euro) meist akzeptiert
Tschechien E-Vignette 10T: ~310 CZK (~13 €)
1M: ~440 CZK (~18 €)
10T / 1M / 1 Jahr Kennzeichenbasierte Registrierung
Slowakei E-Vignette 10T: 10 €
1M: 14 €
Jahr: 50 €
10T / 1M / 1 Jahr Verkauf online oder SB-Terminals
Ungarn E-Matrica 10T: ~14–15 €
1M: ~20–22 €
Jahr: ~150–160 €
10T / 1M / 1 Jahr Kennzeichenregistrierung elektronisch
Portugal Streckenabhängig ∅ 6–10 Cent/km Pro Fahrt Viele elektronische Mautabschnitte (Via Verde)
Spanien Teils streckenabhängig ∅ 7–10 Cent/km (einige Abschnitte mautfrei) Pro Fahrt Regionale Unterschiede, einige Konzessionen ausgelaufen
Rumänien Rovinieta (E) 7T: ~3 €
30T: ~7 €
90T: ~13 €
Jahr: ~28 €
7 / 30 / 90 Tage / 1 Jahr Kamera-Kontrolle auf (fast) allen Straßen
Bulgarien E-Vignette 7T: 10 BGN (~5 €)
1M: 30 BGN (~15 €)
Jahr: ~50 €
7T / 1M / 1 Jahr System „BG Toll“, Online erhältlich

 

Digitale Vignette Österreich

  • Seit einiger Zeit könnt Ihr für Österreich die digitale Vignette bequem online kaufen. Ihr entscheidet, für wie viele Tage oder Wochen Ihr die Vignette benötigt.
  • Achtet darauf, dass Ihr die digitale Vignette rechtzeitig bucht, denn sie wird in der Regel nach Ablauf einer Verbraucher-Widerrufsfrist aktiviert. Bei manchen Anbietern könnt Ihr sie aber auch sofort (gegen Gebühr) freischalten lassen.
  • Preise: Die digitale Zehn-Tages-Vignette für Pkw kostete Anfang 2023 rund 9,90 EUR. Überprüft vor dem Kauf am besten die offiziellen Seiten oder den ADAC, da sich die Preise jährlich leicht verändern können.

Schweizer Jahresvignette nun auch digital

In der Schweiz gab es lange nur die klassische Klebevariante. Seit August 2023 könnt Ihr jedoch ebenso eine E-Vignette kaufen. Die Kosten liegen aktuell bei 40 Schweizer Franken (ca. 41 EUR), wobei die Jahresvignette in der Schweiz immer bis zum 31. Januar des Folgejahres gültig ist.

  • Tipp: Plant Ihr mehrere Fahrten in die Schweiz, lohnt sich der Kauf unbedingt. Für nur eine einmalige Durchreise wird es allerdings auch teurer, da es keine Kurzzeitvignette gibt.

Vignette richtig anbringen (wenn Ihr klebt)

  • Wenn Ihr Euch trotzdem für die Klebevariante entscheidet, achtet darauf, sie nicht im Tönungsstreifen aufzubringen.
  • Bekommt Ihr eine Klebevignette vom ADAC oder an Tankstellen, solltet Ihr die Anleitung auf der Rückseite genau beachten.

Sondermaut in Österreich und Update zum Arlbergtunnel

Neben der Vignette gibt es in Österreich einige Strecken, die Sondermaut verlangen. Dazu gehören:

  • Brennerautobahn (A13)
  • Tauern-Autobahn (A10)
  • Pyhrn-Autobahn (A9)
  • Karawankentunnel in Richtung Slowenien

Ein wichtiger Punkt:

  • Arlbergtunnel: Dieser ist zentral für die Strecke zwischen Tirol und Vorarlberg. Er war seit April 2023 für Bauarbeiten gesperrt und wurde laut aktuellen Informationen (Stand: Ende November 2023) wieder geöffnet. Achtet bitte dennoch auf kurzfristige Verkehrsmeldungen – es kann immer wieder zu nächtlichen Sperrungen oder Zeitfenstern für Wartungsarbeiten kommen.

Fernpass-Maut – kommt sie wirklich?

  • Der Fernpass (B179) ist eine Hauptverbindung zwischen Bayern und Tirol und war in den letzten Jahren regelmäßig überlastet.
  • Nach längeren Diskussionen scheint es beschlossene Sache zu sein, dass ein Teil des Fernpasses mautpflichtig werden könnte. Allerdings gibt es hierzu noch unterschiedliche Angaben und Zeitpläne für die Umsetzung. Stand Anfang 2025 wurde zwar über eine Tunnellösung und Mautkonstruktionen diskutiert, aber ob das Projekt final umgesetzt wird, kann sich noch verzögern.
  • Haltet Euch über aktuelle Nachrichten beim ADAC oder beim Land Tirol auf dem Laufenden, da sich die politische Lage schnell ändern kann.
Autoschlange vor dem Gotthardtunnel an einem Ferientag

Autoschlange vor dem Gotthardtunnel an einem FerientagAutoschlange vor dem Gotthardtunnel an einem Ferientag

Gotthardtunnel in der Schweiz: Wann lohnt sich das Ausweichen?

Der Gotthardtunnel ist eine der meistbefahrenen Alpenrouten zwischen Deutschland und Italien. Besonders in den Ferienmonaten kommt es hier regelmäßig zu langen Staus – von 10 bis 14 Kilometern ist immer wieder zu hören. Hier ein paar Alternativen:

  1. Gotthardpass (2108 m): Dieser hohe Pass verbindet Andermatt mit Airolo und kann bei gutem Wetter eine landschaftlich wunderschöne, wenn auch kurvenreiche Alternative sein.
  2. San-Bernardino-Route: Ihr könnt auch über Chur und den San-Bernardino-Tunnel ausweichen. Das lohnt sich vor allem, wenn Ihr weiter Richtung Tessin oder Italien fahrt.
  3. Col du Grand St. Bernard: Dieser alte Pass liegt auf knapp 2500 m und verbindet Martigny (Schweiz) mit dem Aostatal (Italien). Ein wenig extra Fahrzeit gehört hier dazu, aber Ihr werdet mit grandiosen Ausblicken belohnt.

Tipp: Schaut vor Eurer Abfahrt unbedingt in den Live-Verkehrsservice oder nutzt Online-Dienste wie den ADAC-Stauindex. Dort werden tagesaktuelle Staulängen gemeldet.

Reisevorbereitung leicht gemacht – Checkliste für Euer Auto

Bevor Ihr losfahrt, solltet Ihr Euren Wagen einmal gründlich prüfen. Hier eine kurze Checkliste:

  • Reifendruck: Richtet ihn nach voller Beladung bzw. nach Empfehlung des Herstellers aus.
  • Ölstand: Zu wenig Öl kann zu Motorschäden führen.
  • Kühlwasser: Besonders wichtig in heißen Regionen.
  • Scheinwerfer und Bremslichter: Ein Muss für sichere Nachtfahrten.
  • Verbandskasten und Warndreieck: In vielen Ländern ist eine Warnweste pro Insasse Pflicht.

Legt Euch am besten auch etwas Proviant zurecht – Getränke, Snacks, vielleicht sogar ein kleines Picknick. So könnt Ihr Staus oder Wartezeiten an Mautstationen besser überbrücken.

Spartipp: Pausen sinnvoll nutzen ⏰

Natürlich wollt Ihr nicht ewig im Auto sitzen. Aber bloße „Raststätten-Stopps“ können manchmal teuer sein und wenig Erholung bieten. Unsere Empfehlung:

  1. Picknick am See: Schaut auf Google Maps oder in Reise-Apps, wo sich in der Nähe Eurer Route vielleicht ein kleiner Badesee oder Park befindet. 30 Minuten an der frischen Luft wirken Wunder.
  2. Sightseeing-Stopp: Legt einen Zwischenstopp in einer Stadt oder bei einer Sehenswürdigkeit ein, die Ihr schon immer mal sehen wolltet. So wird die Fahrt selbst zum Erlebnis.
  3. Ungewöhnliche Reisezeiten: Wer nachts fährt, findet oft freie Straßen. Aber bitte nur, wenn Ihr ausgeschlafen seid oder Euch beim Fahren abwechseln könnt.

Tipp: Apps und Online-Tools für eine stressfreie Reise

  1. ADAC Trips App: Gibt Euch Stauinformationen in Echtzeit, Alternativrouten und sogar Tankstellenpreise an.
  2. Offizielle Maut-Apps: In einigen Ländern könnt Ihr Mautgebühren direkt über landeseigene Apps bezahlen. Praktisch, wenn Ihr spontan mal schnell die Route ändert.
  3. Routenplaner (z. B. Google Maps oder Waze): Achtet auf Verkehrsupdates und die Prognosen für den Tag. Wenn Ihr seht, dass es auf Eurer Hauptroute zu Engpässen kommt, könnt Ihr rechtzeitig umfahren.

Ein kleiner Technik-Hinweis: Wer sich voll auf das Smartphone verlässt, sollte an ein gutes Datenpaket denken. In EU-Ländern fällt Roaming zwar weg, aber sobald Ihr in Nicht-EU-Gebiete fahrt (z. B. Schweiz, wenn Ihr keinen entsprechenden Tarif habt), können Kosten entstehen.

Fazit – So werdet Ihr ganz entspannt reisen

Ihr seht, mit ein paar Vorbereitungen könnt Ihr Eure Fahrt in den Süden deutlich stressfreier gestalten. Sichert Euch die Vignetten bequem online, umgeht die ganz großen Staufallen und schaut rechtzeitig nach Sondermauten und Tunnelsperrungen. Nutzt zusätzlich die Funktionen Eures Navigationsgerätes oder einer App, um jederzeit über das aktuelle Verkehrsgeschehen informiert zu sein.

  • Aktuelle Updates: 2025 ist der Arlbergtunnel wieder befahrbar, doch es kann gelegentlich zu kurzen Sperrzeiten kommen. Zum Gotthardtunnel stehen kontinuierlich Wartungsarbeiten an, also checkt vor Eurer Reise unbedingt aktuelle Verkehrsmeldungen.
  • Fernpass: Die Mautdiskussion läuft weiter. Noch gibt es nichts Fixes, aber informiert Euch am besten wenige Wochen vor Eurer Abreise über den aktuellen Stand.
  • Plan B: Kennt Ihr alternative Routen, wenn der Gotthardtunnel einmal komplett überlastet ist, oder habt Ihr Euch für die Brückentage doch eine andere Tour überlegt? Seid flexibel, dann wird Euer Roadtrip zum Vergnügen.

Und denkt daran: Auch wenn es mal etwas länger dauert, Ihr seid unterwegs in den Urlaub – Hauptsache, Ihr kommt gesund und guter Dinge an!

 

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