Feiertage in Großbritannien
In Großbritannien ist die Rede von „Bank Holidays“, wenn die gesetzlichen Feiertage gemeint sind. Die landesweit einheitlichen und verbindlichen freien Tage wurden zuerst 1871 im „Bank Holiday Act“ festgeschrieben. Außerdem gibt es ergänzende Festtage, die eng an die historische Entwicklung der einzelnen Teile des Vereinigten Königreichs geknüpft sind und jeweils nur in England, Schottland, Wales oder Nordirland gefeiert werden. Ein Beispiel wäre der (nord)irische St. Patrick’s Day.
Fallen der Neujahrstag oder die Weihnachtsfeiertage auf das Wochenende, ist dafür der nächste reguläre Arbeitstag frei.
Übersicht
Neujahr – am 1. Januar
Karfreitag („Good Friday“) – zwei Tage vor Ostersonntag
Ostersonntag – Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling
Ostermontag – ein Tag nach Ostersonntag (außer Schottland, wo dafür der 2. Januar frei ist)
Early May Bank Holiday – am ersten Montag im Mai
Spring Bank Holiday – am letzten Montag im Mai
1. Weihnachtsfeiertag („Christmas Day“) – am 25. Dezember
2. Weihnachtsfeiertag („Boxing Day“) – am 26. Dezember
Summer Bank Holiday – am ersten Montag im August (Schottland) bzw. am letzten Montag im August (England/ Wales/ Nordirland)
St. Patrick’s Day – am 17. März (im Vereinigten Königreich nur Nordirland
Wissenswertes zu ausgewählten Feiertagen
Early Bank Holiday oder May Day
Der Feiertag ist einerseits, in Anlehnung an den Tag der Arbeit, durch Demonstrationen von Arbeitern geprägt, die auf ihre Situation aufmerksam machen und ihre Rechte durchsetzen wollen. Andererseits werden bei fröhlichen Festen, Tänzen um den Maibaum und dem Wählen einer Maikönigin endgültig der Winter vertrieben und das fruchtbare Sommerhalbjahr begrüßt. Alles ist bunt mit Blüten und Blumengirlanden geschmückt.
Christmas Day
Am Heiligabend warten britische Kinder vergebens auf Father Christmas. Die Geschenke gibt es erst am Morgen des Christmas Day, dem eigentlichen Weihnachtsfest. Nach dem Auspacken trifft sich die Familie zum traditionellen Weihnachtsschmaus. Dazu gehören nach altem Brauch Rosenkohl, Bratkartoffeln, gefüllter Truthahn und Plumpudding, in dem für die Kinder Glücksbringer oder Münzen versteckt sind. Es wird ausgelassen mit Papphütchen und Knallbonbons gefeiert, da sich die Briten mit ihren Weihnachtssitten auf König Artus zurückbesinnen, an dessen Hof ein buntes Fest mit Spielleuten und Akrobaten gefeiert wurde.
Nachmittags versammeln sich alle vor dem Fernsehgerät, um die Weihnachtsansprache der Queen zu erleben – ein Brauch der seit 1932 besteht und damals von King Georg über den Hörfunk begründet wurde.
St. Patrick’s Day
Der Nationalfeiertag aller Iren geht auf den irischen Bischof Patrick zurück, erster christlicher Missionar der Insel und Schutzpatron aller Iren. Jedes Jahr wird ein beschwingtes Volksfest gefeiert, man trifft sich mit Freunden und der Familie. Obwohl St. Patrick innerhalb des Vereinigten Königreichs nur in Nordirland gesetzlicher Feiertag ist, gibt es auch in London Festlichkeiten und eine Parade.
Traditionell dominiert die Farbe Grün, und überall wird mit Kleeblättern geschmückt. Sogar das Bier wurde schon grün eingefärbt. Weil der St. Patrick’s Day immer in der Fastenzeit liegt, und sich fröhlicher Alkoholgenuss zumindest tagsüber wenig mit den Fastenriten verträgt, ist den Iren ausdrücklich eine Fastenpause erlaubt.